Eine elektroakustische Klanginstallation auf der Basis von Chorgesang wird entlang der Crellestrasse über 29 Lautsprecher bis Jahresende jeden Tag um 18:00 Uhr zu hören sein. Den hierzu ausgeschriebenen Kompositionswettbewerb gewann der Klangkünstler Heinz Weber.
Er hat den Ort seiner Klangarbeit wörtlich genommen: Aus den Buchstaben "Crelle“ (August Leopold * 1780 / Mathematiker) und 400 Kommastellen der Zahl π – ein Verweis auf Crelles Profession – erarbeitete er eine Komposition für Chorstimmen - "Ein Chor, der nur in den Lautsprechern lebt“ (H. Weber). Dafür bat er acht SängerInnen aus verschiedenen Berliner Laienchören, nach seinen Vorgaben im Tonstudio einzelne Töne einzusingen. Ein weiterer Teil des Materials für die Klanginstallation kommt aus dem Alltagsleben der Crellestraße: Die Bewohner waren eingeladen, markante und für sie charakteristische Geräusche ihrer persönlichen Umgebung (ihres Ladens, ihrer Wohnung) beizusteuern. Heinz Weber hat sie aufgenommen und lässt sie als Projektionen nach draußen auf die Strasse in die Komposition mit einfließen.
Das Klangstück bewegt sich entlang der Fassade zwischen Crellestrasse Nr. 5 und 17 in einer vorgegebenen Choreografie, die den Besucher einlädt, ihr zu folgen, einfach zu verweilen oder seinen eigenen Klangweg zu finden. mehr ...
Struktur und Komposition
1. Struktur
Ich verstehe die Installation als eine Skulptur, die - ausgehend von einer Linie aus 29 Lautsprechern – ihre Ausdehnung nicht primär im Raum, sondern in der Zeit erfährt. Durch diese zeitliche Dimension aber gestaltet und beschreibt sie den Raum. Sie führt den Besucher in ihrem zeitlichen Verlauf von der Mitte der Lautsprecherlinie zu ihren Enden. mehr ...
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